„Leistungen sichtbar machen“

Armin Zepf, Philipp und Veit Schrödel sowie Ingrid und Klaus Fischer eint ab sofort eine Gemeinsamkeit. Sie standen am 19. Oktober zusammen auf der Bühne und nahmen die erstmals verliehenen Auszeichnungen „GesundheitsProfi“ entgegen.

In drei Kategorien vergab die Sternefeld Medien GmbH erstmals den GesundheitsProfi 2023 an Sanitätsfachgeschäfte sowie Persönlichkeiten, die sich durch ihr unternehmerisches Engagement um die Hilfsmittelbranche verdient gemacht haben. In der Sturmfreien Bude über den Dächern von Düsseldorf genossen die Gewinner zusammen mit rund 80 Gästen einen feierlichen und gleichzeitig entspannten Abend.„Im ersten Corona-Jahr 2020 ist der GP 25 Jahre alt geworden. Da wir wegen Corona keine Jubiläumsparty feiern konnten, haben wir uns die Frage gestellt: Was können wir stattdessen machen, um der Sanitätshausbranche etwas zurückzugeben?“,erklärte Holger Knapp,Geschäftsführer der Sternefeld Medien,den Gästen in seiner Begrüßung.Aus dieser Motivation heraus entstand die Idee eines Preises für zukunftsweisende konzeptionelle wie unternehmerische und persönliche Leistungen im Sanitätshausmarkt. GesundheitsProfi 2023Über den Dächern von Düsseldorf in der Nähe des Rheins: Die Sturmfreie Bude bot den passenden Rahmen für die Preisverleihung.Das Ziel: „Wir wollen die Macherinnen und Macher in den Unternehmen– in den meisten Fällen Mittelständler wie wir – und deren dauerhafte Leistungen sichtbar machen.Innerhalb der Branche und auch darüber hinaus. So entstand der neue Preis GesundheitsProfi.“

Über den Dächern von Düsseldorf in der Nähe des Rheins: Die Sturmfreie Bude bot den passenden Rahmen für die Preisverleihung.

Der Weg zum Preis

Für den Preis hat GesundheitsProfi eine hochkarätige Jury zusammengestellt. Ihr gehören an:

  • Thomas Appel, Geschäftsführer Saljol
  • Rainer Berthan,Vorstandsvorsitzender Bauerfeind AG
  • Arlett Chlupka,Geschäftsführung Meevo Healthcare
  • Christiana Hennemann,Vorstandvorsitzende RehaKind e.V.
  • Philipp Hoefer,Geschäftsführer Otto BockHealthCareDeutschland
  • Walter Michael Leuthe,Geschäftsführer Sporlastic
  • Elke Park, Inhaberin Parkraum

Im Verlauf ihrer drei Sitzungen im Frühjahr 2023 erarbeitete die Jury drei Gewinnerkategorien sowie die entsprechenden Bewertungskriterien. Die Kategorien und die jeweiligen Preisträger lauten:

  • Bestes Sanitätshaus mit interdisziplinärer Ausrichtung: Sanitätshaus Häussler, Ulm
  • Bestes Sanitätshaus mit gelungenem Generationswechsel: mediteam, Bamberg
  • Persönlichkeiten mit unternehmerischen Verdiensten: Ingrid und Klaus Fischer, Tübingen

Jedes Jurymitglied konnte für jede Kategorie Kandidaten vorschlagen. Im Anschluss bewertete jedes Jurymitglied anonym auf einer Skala von 1 – trifft überhaupt nicht zu –bis 5 – trifft vollkommen zu – jeden Vorschlag, so dass sich für jeden Kandidaten am Ende ein Punktwert und somit auch ein Ranking ergab.

Fotos: Kim Fotografie


Verkaufsförderung hoch drei!

Mehr Sichtbarkeit für innovative Messtechnik, Innovation und Tradition: Innenarchitektin Elke Park, Parkraum, zeigt drei prägnante Praxisbeispiele.

Sanitätshaus Vital, Hilden

Erst ein neuer Komfortschuh, dann die Fußanalyse: Die sichtbare, prominente Verbindung der modernen Laufanalyse mit dem Bequemschuh-Sortiment weckt beim Kunden die Neugierde auf mehr. Sie entzündet das Interesse für eine Analyse, welche die Bequemschuhkompetenz – Verkaufsförderung hoch drei! Durch ein intelligentes Raumkonzept konnte den Anforderungen der Auftraggeber in höchstem Maße entsprochen werden.

Sanitätshaus H&R, Kaarst

Moderne Gestaltungskonzepte auf den Verkaufsflächen führen den Kunden die technischen Komponenten der Messtechnik eindrücklich vor Augen. Wichtig zu wissen: Nicht nur die Ladenfläche bietet Verkaufspotential, vielmehr noch die Kabinen. Sie dienen als verlängerte Ladentheke. Der Kunde wird außerdem vor der Versorgung mental und gedanklich abgeholt: Dies schafft Vertrauen und nimmt den Kunden die Befangenheit vor Behandlungen.

Heckert & van Lierop, Eindhoven

Der Mensch inmitten von Hightech und Versorgungsnähe. Bei Heckert & van Lierop werden die Kunden nicht im Unwissenden gelassen über die Prozesse in der Orthesen- und Prothesenfertigung. Sie erfahren „das Wie und Warum“ – ausschlaggebende Faktoren für ein vollumfängliches Wohlfühlen. Der Einblick in das Handwerk fördert die Wertschätzung beim Kunden und Verständnis für die individuelle Anpassung der Hilfsmittel. Und: Auch die Mitarbeitenden erfahren durch die transparente Darstellung ihrer Leistung einen Imagegewinn bzw. die verdiente Anerkennung.


Start in eine neue Dimension

„Es geht darum, die Aufmerksamkeit des Kunden zu erhalten. Damit stellt sich die Frage der Wareninszenierung – und zwar genau in dem Maß, um von den Kunden wahrgenommen zu werden, die der Sanitätsfachhändler erreichen möchte.“ — Elke Park

Vom 26. Februar bis zum 2. März 2023 war es wieder soweit: Nach drei Jahren feierte die internationale Retailszene ihr großes Stelldichein auf der Euroshop in Düsseldorf. Auch Innenarchitektin Elke Park vom Planungsbüro Parkraum war vor Ort. GP fragte sie nach ihren Highlights.

GP: Nachhaltigkeit, digitale Beschilderung bzw. Digital Signage oder emotionale Wareninszenierung: Welches Thema prägt den Ladenbau am meisten?

Elke Park: Die Euroshop hat sich als wichtigste Retailmesse für Innovationen, Trends und Impulse für die Planung von Kundenflächen selbst übertroffen. Viele Aussteller präsentierten unter dem Thema Sustainability nachhaltige Produkte und Materialien. Sie zeigten, wie sich Natur in das Shopdesign integrieren lässt. Unglaublich fortschrittlich sind außerdem Stühle aus recyceltem PET-Filz.

Außerdem entwickelt sich die KITechnologie immer weiter und erlaubt, die Welt des Verkaufens völlig neu zu betrachten und aufzubrechen: Die Öffnungszeiten der Shops lassen sich aufheben. Nachts steuern Kameras das Geschehen bis hin zu Notfallrufsystemen. Daten sind der Schlüssel zum Retail von morgen. Ich vermute, es ist lediglich der Start in eine neue Dimension, das Thema Verkaufsflächen künftig komplett neu zu bespielen.

GP: Was ist dabei die Herausforderung?

Park: Es geht darum, die Aufmerksamkeit des Kunden zu erhalten. Damit stellt sich die Frage der Wareninszenierung – und zwar genau in dem Maß, um von den Kunden wahrgenommen zu werden, die der Sanitätsfachhändler erreichen möchte. Besonders hoch im Kurs steht Green Architecture. Echtbepflanzungen gestalten nicht allein die Show, sondern schaffen ebenso ein besseres Klima in den Verkaufsräumen zum Wohl der Kunden. Es ist eine Gratwanderung zwischen notwendiger Modernisierung und zu viel Future und menschenfernen „Gebilden“: Macht es z.B. Sinn, mit einer roboterähnlichen Hand den Service eines Menschen an der Kaffeemaschine zu ersetzen? Auch könnte eine komplette Naturinszenierung mit dem Gefühl einhergehen, sich eher im Dschungel als auf einer Verkaufsfläche zu befinden. Bei allen Aktivitäten darf die Story nicht aus den Augen verloren werden: Die Euroshop hat viele Bausteine aufgezeigt, welche die Qual der Wahl den Gestaltern überlassen. Doch sollte hinter jedem Shopkonzept die Sinnhaftigkeit des Einsatzes neuer Techniken hinterfragt werden.

Speziell zum Thema Nachhaltigkeit hatte die Euroshop einen großen Messestand eingerichtet. Produkthersteller und Gestalter stehen künftig vor der immensen Aufgabe, die Anforderungen an Nachhaltigkeit in ihre Aufgaben einzugliedern und sorgsam Materialien auszuwählen, Baumaterialien wiederholt einzusetzen und auf die Recyclingfähigkeit der Materialien zu achten.

Es wird daher zukünftig noch spannender und interessanter, eine Ladenfläche zu gestalten.

Fotos: Messe Düsseldorf, Constanze Tillmann
Die Verbindung digitaler Informationen (Digital Signage) mit dem reellen Produkt ermöglicht eine bessere Kundenberatung.

GP: Heute auf der Euroshop, morgen im Sanitätsfachhandel: Welche Themen und Trends sind für die Hilfsmittelbranche besonders wichtig?

Park: In jüngster Zeit hat das Thema Wohlfühlen an Bedeutung gewonnen. Nicht alleine die bloße Abwicklung eines Rezepts, sondern das positive Ambiente wird interessanter. Dies betrifft nicht alleine die Kunden, sondern auch die Mitarbeiter. Wie kann ich im Sanitätsfachhandel meinen Kunden animieren, über das Rezept hinaus Produkte einzukaufen? Antwort: indem sich die Verweildauer auf der Verkaufsfläche erhöht. Dazu hat die Euroshop viele Ideen geliefert, die auch wir bei Parkraum seit Jahren auf der Shopfläche bespielen: onund offline sowie Digital Signage in guter Mischung mit dem reellen Produkt.

Vor allem in unserer speziellen Gesundheitsbranche muss außerdem die Rezeptabwicklung zeitlich und administrativ gestrafft werden. Die diversen technischen Geräte erfordern Platz am Kassentresen. Verschlankungen in allen angesprochenen Bereichen wäre von elementarem Vorteil für Kunden und Mitarbeiter und Shopdesign. Deshalb habe ich mich über neuartige Kassensysteme und -technologien, die sich gleichzeitig durch ein attraktives Design auszeichnen, erkundigt. Generell kann die Digitalisierung die Mitarbeiter bei der Beratung und Bedienung ihrer Kunden unterstützen – gerade im Hinblick auf fehlendes Fachpersonal.

GP: Was raten Sie dem Sanitätsfachhandel?

Park: Ich wünsche mir grundsätzlich viel mehr Mut auf den Verkaufsflächen und in den Kabinen. Die Aufmerksamkeit der Kunden zu erhalten, ist das A und O im Ladenbau. Mehr Mut zu farbigen und vielfältigeren Materialien also, egal ob Bodenbelag, an den Wandflächen oder an der Decke: Heutzutage gibt es keine Grenzen für die Gestaltung. „Open your eyes“ für viele Möglichkeiten, lautet daher das Motto. Wir Innenarchitekten kreieren die Sichtbarkeit einer Marke und freuen uns, wenn wir sinnhafte und außergewöhnliche Materialien richtig dosiert einsetzen können, verknüpft mit neuen Technologien zum Nutzen der Umsatzsteigerung: Greening plus Digital Signage plus formvollendetes Wohlfühlambiente im Sanitätsfachhandel sind bedeutende Trends für die Zukunft.

Auf dem Boden, an den Wänden oder an der Decke: Mehr Mut zu Farbe und innovativen Materialien, befürwortet Innenarchitektin Elke Park.

GP: Welche Präsentation hat Sie am meisten überrascht?

Park: Als Messebesucherin befinde ich mich auf der Reise durch die Messehallen in der Rolle einer Kundin: immer wieder ein Wow, ein Effekt hier und unglaublich interessante Materialien dort. Die visuellen Eindrücke haben selbst mein Innenarchitektinnen-Auge übermannt. Ich war geflasht von Bildschirmund Flächenproduktionen im digitalen Bereich – um kurz darauf wieder von der Stille der Natur eingeholt zu werden. Manche Stände verwandelten den Messebesuch in ein Naturerlebnis mit vielen Pflanzen. Das Zusammenspiel von Natur, gutem Klima und Schallschutz berührt die eigenen Sinne unglaublich. Darüber hinaus entwickeln sich die Standpräsentationen weiter. Anstelle reiner Produktshows tritt immer mehr Storytelling. Die Produkte, insbesondere die Präsentation der Mannequins, werden in eine Userstory eingebunden.

Mich hat einiges überrascht und beeindruckt. Die Unterschiedlichkeit der Themen und Vielfalt setzt Shopgestaltungen keine Grenzen mehr. Und last but not least gehörte das Treffen von Menschen, die ich fast drei Jahre nicht gesehen hatte, zu den wesentlichen Highlights

Die Natur spielt als Gestaltungselement im Retaildesign eine große Rolle.

Das Sanitätshaus H&R in Kaarst

Die Aufmerksamkeit ist enorm

Das Sanitätshaus H&R in Kaarst hat vor kurzem eine neue Firmenzentrale bezogen. Im Ladenlokal stehen die digitale Messtechnik und Analysekompetenz um Kundenfokus.

Bastian Dittner und Fabian vom Dorff haben es geschafft. Über drei Jahre lang planten die beiden Geschäftsführer des Sanitätshaus H&R ihre neue Firmenzentrale in Kaarst bei Düsseldorf. Jetzt feierten sie die Eröffnung. Direkt links neben dem Eingang finden Kunden Lösungen für das Bad sowie das Schlafzimmer. Danach folgen Sessel und Sitze für das Wohnzimmer. Eine Einrichtungswelt nach der anderen. Fast wie bei Ikea – wenn da nicht die prominent platzierten Rollstühle wären. Dass der schwedische Einrichtungsspezialist in gewisser Weise auch Einfluss auf die Gestaltung des Ladenlokals genommen hat, ließ sich kaum vermeiden. Schließlich betreibt der Möbelhändler gegenüber von H&R eines seiner großen Häuser. Doch auch die Idee dahinter überzeugte die beiden Sanitätshaus- Chefs. „Wenn Kunden Produkte anfassen können, haben sie gleich einen ganz anderen Bezug dazu. Wir wollen daher weg von Katalogen und all das zeigen, was man nicht bei uns vermutet.“ Mehrere Bildschirme in den jeweiligen Versorgungswelten ermöglichen den Mitarbeitern, ihre Beratung mit digitalen Tools zu ergänzen. „Die Kunden sind immer besser vorab informiert, wenn sie zu uns kommen. Dann möchten sie auch eine große Auswahl sehen.“

 

Die Ladenfläche überzeugt durch ihre Transparenz – und zwar bis in die Kabinen,
wenn diese nicht besetzt sind.

Auf den Messstrecken von Molibso soll künftig auch für Sitzposition von Rollstuhlfahrern
analysiert werden.
Auf den Messstrecken von Molibso soll künftig auch für Sitzposition von Rollstuhlfahrern analysiert werden.

Die Ladenfläche überzeugt durch ihre Großzügigkeit und Transparenz – und zwar bis in die Kabinen, wenn diese nicht besetzt sind. Die Übergänge sind fließend. Von der Decke abgehängte Holzstämme grenzen die Gang- und Laufanalyse vom Verkaufsraum ab. Bei Bedarf kann zusätzlich ein weißer Leinenvorhang zugezogen werden. Die Kabinen verfügen über blickdichte Rollos.

Originelle Details sorgen für einen individuellen Auftritt. Wie z.B. das Pauschenpferd als Sitzmöglichkeit für Kunden. Oder die von der Decke abgehängten Warenträger für die Rollstuhlpräsentation. „Elke Park vom Planungsbüro Parkraum hat hier viele Ideen geliefert“, loben Bastian Dittner und Fabian vom Dorff die Zusammenarbeit mit der Innenarchitektin.

Nicht nur in der Einlagen-, sondern auch in der Kompressionsversorgung wird bei H&R digital vermessen. „Das ist für die Kundinnen und Kunden wesentlich angenehmer. Denn durch die innovative Messtechnik kann berührungslos vermessen werden und die Messergebnisse sind extrem genau“, führt Fabian vom Dorff aus.

Mit der Investition in digitale Messtechnik nehme das Einlagen- und Kompressionsgeschäft Fahrt auf, ergänzt Bastian Dittner. Drei bis vier Bewegungsanalysen fänden aktuell täglich statt. „Und wir haben noch nicht einmal Werbung dafür gemacht.“

Von innovativer Analysemethodik sollen künftig aber auch die Rollstuhlfahrer profitieren. Da die beiden Messstrecken von Molibso nebeneinander installiert wurden, können die Mobilitätsexperten ihre Positionierung im Sitz messen und optimieren. „Wir können zum Beispiel die Unterschiede zwischen Leichtgewicht- und Aktivrollstühlen visualisieren und den Anwendern erläutern.“ Darüber hinaus lassen sich auf einem Parcours im Außenbereich die Fahreigenschaften von Rollstühlen, Elektromobilen oder Rollatoren testen.

 

Die Verwaltung bietet Platz für weiteres Wachstum.

Blick ins Lager von H&R.

Wohlfühlatmosphäre

Ebenso wie die Kunden sollen sich auch die Mitarbeitenden an ihrem Arbeitsplatz wohlfühlen. Bastian Dittner und Fabian vom Dorff ermöglichten allen Kollegen über einen Fragebogen, ihren Arbeitsplatz mitzugestalten. Großen Wert legen die Geschäftsführer auf Kommunikation und den Austausch zwischen den Kollegen. Die Reha- und Care-Außendienstmitarbeiter haben daher einen gemeinsamen Raum. Der lichte Pausenraum verfügt über einen Kicker, eine zentrale Küche sowie eine Dachterrasse. „Wir wünschen uns, dass hier alle Mitarbeiter abteilungsübergreifend regelmäßig zusammenkommen. Daher gibt es auch nur hier eine Kaffeemaschine.“ Gleichzeitig kann die Fläche für interne und externe Schulungen genutzt werden. Eine weitere Idee steckt noch in der Planungsphase: „Wir überlegen derzeit, ob wir einen Fitnessraum für unsere Mitarbeiter einrichten.“

Das Gebäude bietet darüber hinaus Potenzial für weiteres Wachstum. Je nach Firmenentwicklung lassen sich noch etliche Schreibtische unterbringen, ohne dass es eng wird.

„Ohne Altlasten“

Rehatechnik und Homecare bilden aus der Historie heraus das Kerngeschäft von H&R. Die Ursprünge des Unternehmens liegen in der ambulanten Pflege und des betreuten Wohnens. Viel Energie steckten Bastian Dittner und Fabian vom Dorff in die Planung ihrer Werksstatt und ihres Lagers, das am alten Standort an seine Grenzen geraten war. Der Vorteil: „Wenn man von Null beginnt, kann man ohne Altlasten alles neugestalten.“ Während der Planungsphase reisten die Geschäftsleiter u.a. nach Göppingen und schauten sich daher das Sanitätshaus Weinmann, ein Referenzobjekt der Borgers GmbH, an. Mit dem Generalunternehmer setzten sie dann auch den Neubau um. Dittner und vom Dorff loben im Nachhinein die unkomplizierte, professionelle Zusammenarbeit.

In die geräumige Werkstatt dringt jetzt jede Menge Tageslicht. Praktische Ausstattungsfeatures wie Luftdruckanschlüsse am Boden oder das Ersatzteillager in nächster Nähe bewährend sich im Arbeitsalltag. Eine automatische Schiebetür trennt die Werkstatt vom Ladenlokal. Eine weitere unscheinbare, aber effektive Erleichterung für die Mitarbeiter, da diese meistens keine Hand frei hätten, erklärt Bastian Dittner.

Seit dem Umzug in das neue Firmengebäude übernimmt H&R die Wiederaufbereitung der Reha-Hilfsmittel selbst. „Durch den Verzicht auf einen Dienstleister konnten wir unseren Versorgungsprozess beschleunigen. Früher waren die Hilfsmittel zwei Wochen nicht verfügbar.“ Die Geschäftsleiter entschieden sich für die Kaltnebeldesinfektion von Destech. Deren Vorteil: „Wir benötigen keine separate Zertifizierung, da diese im Paket dabei ist.“

 

 

Im Pausenraum können die Mitarbeiter Kaffeetrinken oder Kickern.

Die neu gestaltete Werkstatt.

Nachhaltiger Bau

Die H&R-Zentrale liegt in einem Gewerbegebiet, das möglichst nachhaltig bewirtschaftet werden soll. Sie erfüllt daher die Kriterien eines KfW-55 Effizienzhauses, das nach eigenen Angaben etwa die Hälfte der Energie eines modernen Neubaus verbraucht. Dies ermöglichen hohe Dämmstandards bei der Außenhülle sowie moderne Gebäudetechnik von LED-Beleuchtung bis hin zur Luft-Luft-Wärmepumpe. Geheizt wird mit regenerativer Energie, eine Photovoltaik-Anlage liefert den Strom. Auf einer Außenfläche von ca. 2.500 qm entstanden Parkplätze für PKW und Fahrräder. Außerdem wurden Grünflächen und Neubepflanzungen auf etwa 3.000 qm angelegt. Das Niederschlagswasser verbleibe unter Berücksichtigung ökologischer Aspekte vollständig auf dem Grundstück und wird über Versickerungsmulden und -rigolen dem Untergrund zugeführt. „Der neue Standort liegt auf einem Filetgrundstück. Die Aufmerksamkeit ist enorm“, erklären Bastian Dittner und Fabian vom Dorff, warum sie sich für die Fläche entschieden haben. Ikea sorge für eine hohe Frequenz. An der Außenfront arbeitet H&R daher plakativ mit den Firmenfarben Grün und Orange, um die Blicke der Autofahrer auf sich zu ziehen. Mit Erfolg: 60 bis 70 Kunden könne das H&R-Team zu Spitzenzeiten pro Tag im Laden begrüßen.

H&R Sanitätshaus in Kürze

1994: Gründung H&R Pflegebedarf in Neuss
2003: Umfirmierung in Sanitätshaus H&R GmbH
2016: Geschäftsübernahme durch Fabian vom Dorff und Bastian Dittner
2016: Umzug der Filiale nach Kaarst
2022: Fertigstellung der neuen Firmenzentrale auf 1.750 qm in Kaarst
- Mitglied im Reha-Service-Ring RSR
- Rund 35 Mitarbeiter


Digitaler Push fürs Handwerk

Digitaler Push fürs Handwerk

Ein Laufband, Messgerät, Kamera. Wofür das Sanitätshaus Vital in Hilden steht, erkennen Interessenten bereits beim flüchtigen Blick von der Straße aus. Während in den meisten Sanitätsfachgeschäften Produkte die Schaufensterflächen dominieren, ermöglichen Anna und Andreas Wylenzek gezielt den Einblick in eine Kabine mit Mess- und Analysegeräten. GP hat sich vor Ort umgesehen und mit den Machern gesprochen.

Gang- und Laufanalyse im Sanitätshaus Vital in Hilden.

Links neben dem Eingang werden die Schuhe präsentiert, nach hinten versetzt haben der Kassenbereich und das Sanitätshaussortiment ihren Platz, rechter Hand ausgewählte Wäscheartikel sowie einige Rollatoren. Eine klassische Verkaufsfläche in einem Sanitätshaus – wenn da nicht der große Wanddurchbruch mit einer Scheibe wäre. Dahinter liegt eine großzügige Kabine für die Gang- und Laufanalyse von Prothesenträgern oder Sportlern. Wenn die Kabine besetzt ist, lässt sich per Knopfdruck ein Sichtschutz mit einem attraktiven Fotomotiv nach unten fahren. „Diese Transparenz ist wunderbar“, freuen sich Anna und Andreas Wylenzek, die seit 1989 das Sanitätshaus Vital in Hilden leiten. „Wir verstecken unsere orthopädietechnische Kompetenz nicht in der Werkstatt, sondern bilden sie auch auf der Sanitätshausfläche deutlich ab.“ Dies sei eine Besonderheit für die Sanitätshausbranche, ergänzt Elke Park, die mit ihrem Planungsbüro Parkraum für die Konzeption der Fläche sowie die Koordination und den Bauablauf verantwortlich zeichnet.
Die großzügig bemessenen Kabinen nehmen etwa die Hälfte der gesamten Geschäftsfläche von über 1.000 qm ein. Neben dem zentral gelegenen Gang- und Laufanalyse-Bereich gehören dazu separate Räume für die Fußdruckmessung, die Kompressionsversorgung, eine Gangschule mit Treppe und Rampe für mechatronische Prothetik und Orthetik sowie diskret in einem Seitenbereich des Geschäftes die Brustprothetik. „Wir benötigen genügend Platz für die Diagnostik. Außerdem wollen wir, dass sich die Menschen in den Räumen wohlfühlen“, führt Anna Wylenzek aus. Die Wände in jeder Kabine sind daher individuell farbig gestaltet, um eine behagliche Atmosphäre zu schaffen. Alle Kabinen bieten außerdem die Möglichkeit für zusätzliche digitale Services und Bildschirme. Das können Filme und Produktinformationen sein, aber künftig auch eine komplette dezentrale Abwicklung der Versorgung – zum Beispiel bei der Brustprothetik –, so dass die Kundinnen und Kunden gar nicht mehr zur Hauptkasse müssen. Im ersten Moment sei ihm die Planung für die Kabinen zu groß erschienen, gibt Andreas Wylenzek unumwunden zu. „Doch jetzt bin ich froh über die Umsetzung“.

Auch im Verkaufsbereich setzen die Unternehmer auf digitale Bausteine. An einer zentral platzierten Stelle können sich Kunden selbstständig oder zusammen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern über verschiedene Hilfsmittelversorgungen informieren sowie ihre individuellen Flipflops konfigurieren, erläutert Anna und Andreas Wylenzeks Tochter Edith Winterstein. Auf einem Display im Schuhregal erscheinen automatisch ergänzende Informationen zu einem Modell, wenn der Kunde es in die Hand nimmt – NFC-Technik macht es möglich. Seit dem Umzug in die neuen Räume ergänzt die Laufschuh-Marke Brooks das Sortiment. Dazu addieren sich Finn Comfort, Joya, MBT und Lucro.

Anna und Andreas Wylenzek mit ihrem Team (Fotos: Sanitätshaus Vital)

Im Wartebereich nutzen die Sanitätsfachhändler das Web-TV-Angebot der Opta Data Gruppe. Künftig wolle man aber auch Beiträge selbst erstellen. So lassen sich zum Beispiel das handwerkliche Knowhow in der Werkstatt auf authentische und individuelle Weise demonstrieren. Andreas Wylenzek schätzt die digitale Unterstützung, die Elke Park in das Raumkonzept integrierte – wenn diese seine handwerkliche Kompetenz hervorhebt. Den Schwerpunkt seines Angebots bilden die Orthopädie(schuh)technik, kleinere Reha-Hilfsmittel wie Rollatoren und das Sanitätshaussortiment. „Wir legen Wert auf das Handwerk“, führt der Orthopädietechniker-Meister aus, der nach seiner orthopädietechnischen Ausbildung und praktischen Tätigkeit in Polen im Jahr 1981 nach Deutschland kam und drei Jahre später bereits seine Meisterprüfung an der IHK in Düsseldorf ablegte. Der online-unterstützten Versorgung mit Einlagen erteilt er daher eine deutliche Absage. „Wir wollen die Kunden bei uns im Geschäft sehen und hier versorgen.“
Im August baute das Sanitätshaus Vital gleichwohl seinen Internetauftritt mit einem Online-Shop aus. Dort steht der Freiverkauf im Vordergrund. Der Online-Shop reiht sich nahtlos in die Entwicklung des Unternehmens ein. Schließlich tragen die abgerechneten Leistungen über Rezept gerade einmal die Hälfte zum Gesamtumsatz bei, führt Anna Wylenzek aus. Für den hohen Freiverkaufsanteil zeichnet vor allem die auf Wäsche und Bademode spezialisierte Filiale Wäschetraum verantwortlich.

Die beteiligten Gewerke

Folgende Dienstleister zeichnen für den Neuauftritt des Sanitätshaus Vital in Hilden verantwortlich:

  • Planung, Innenraumkonzept und Projektkoordination: Parkraum, Stuttgart
  • Digitalisierungspartner: Mediativ AG, Stuttgart
  • Ladenbau: Ralf Kreft Pro-duktmanagement, Olsberg

Stark im Netzwerk

Das Vital Sanitätshaus engagiert sich in verschiedenen Netzwerken. In den ehemaligen Räumlichkeiten, die nur wenige Meter entfernt einmal quer über die Straße liegen, eröffnet im neuen Jahr eine physiotherapeutische Praxis. Nicht zuletzt in der Lymphtherapie strebe man dank der räumlichen Nähe eine enge Zusammenarbeit an. „Wir können direkt nach der manuellen Lymphdrainage Maß nehmen für die Kompressionsversorgung“, sagt eine leitende Mitarbeiterin beim Rundgang.
Das Sanitätshaus Vital gehört zu den Partnern beim Entlassmanagement der umliegenden Krankenhäuser. „Das funktioniert reibungslos“, führt Andreas Wylenzek aus. Gleichzeitig strebt er eine verstärkte Kooperation mit Kliniken im Bereich der Forschung an. Schließlich liefert die Laufgang-Analyse mit dem Mess-System von Molibso eine Fülle an Daten, deren Dokumentation nicht nur die Argumentation gegenüber den Kostenträgern erleichtert. Die Auswertungen ließen sich auch in der Sportwissenschaft nutzen, ist der Orthopädietechniker überzeugt, während er auf einem Messergebnis voller Elan den Knick der Fußachse interpretiert.

Der Freiverkauf spielt eine bedeutende Rolle im Sanitätshaus Vital.

Nicht zuletzt pflegt das Sanitätshaus eine Kooperation mit dem Fitnessstudio Sportmühle. In einem Ausstellungsraum sowie bei Veranstaltungen bietet es den Kunden einen Überblick über Versorgungsmöglichkeiten mit Hilfsmitteln. Außerdem können die eigenen Mitarbeiter zu einem vergünstigten Beitrag trainieren.
Das Sanitätshaus Vital beschäftigt rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit neun Nationalitäten. Anna Wylenzek empfindet die Vielfalt ihres Teams als berufliche und private Bereicherung. Zudem schätzt sie den Mix an jüngeren und älteren Mitarbeitern, „die Verständnis für die Probleme unserer Kunden mitbringen“. Zum Team gehören auch fünf Auszubildende. Das Unternehmen engagiert sich seit jeher für den beruflichen Nachwuchs und wurde von der IHK dafür ausgezeichnet. Insgesamt habe man schon rund 60 junge Menschen für den Sanitätsfachhandel und die Orthopädietechnik begeistern können, so Anna Wylenzek weiter. Denn: „Es ist ein abwechslungsreicher, schöner Beruf.“ TK


Wow-Effekte

"Wow-Effekte"

Von London über Paris nach Bremen: eine „Shopping-Tour“ mit Innenarchitektin Elke Park, Planungsbüro Parkraum. Die Beispiele aus dem Sporthandel und aus der Hörgeräteakustik liefern dem Sanitätsfachhandel Impulse für die Planung seines Stores. Nur Mut!

Nike setzt in seinem Store in Paris auf Erlebnisse und Aktionen auf der Ladenfläche und schafft damit unvergessliche Momente: Spiel und Spaß. Emotional packende Ereignisse binden den Kunden an die Marke. Offen gestaltete Flächen mit Erlebnischarakter sowie eine Warenpräsentation mit bewusst inszeniertem Industriecharakter stellen den Kunden in den Mittelpunkt.

Nike macht es vor: Individualisierung ist eine emotionale Komponente, die ein Fachbetrieb heutzutage nicht unterschätzen darf. Der Kunde von heute lässt sich mit interessanten „Appetithäppchen“ binden, damit er auch morgen Kunde bleibt: Individuell auf die Marke zugeschnittenes Merchandising gewinnt an Relevanz!

Foto: Adidas

Markenpräsentation von Anfang an: In seinem Flagship-Store integriert Adidas die Fassade in eine kraftvolle Markenaussage und kommuniziert mit potenziellen Kunden. Der Schriftzug „Adidas LDN“ bezieht sich auf den Standort und schafft Vertrauen. Der Außenauftritt weckt Neugierde!

Eine ruhigere Zone für Beratung und doch mitten in der Produktwelt: Motive via großem Monitor und Abbildungen von Menschen mit Produkten schaffen beim Hörgeräte-Spezialisten Kind in Bremen eine Verkaufsatmosphäre, in der Kunden sich wohlfühlen und positiv gestimmt sind. Authentizität ist dabei ein ebenso wesentlicher Erfolgsfaktor wie ein logisches Farbkonzept.

Foto: Oktalite

Licht an! Die Kunden erheben beim fließenden Übergang von der Verkaufsfläche in den Beratungsbereich bzw. in schallgeschützte Kabinen einen gleichbleibenden Anspruch an die Qualität. Das Design auf dem Weg in die Beratungsräume muss mit der Gestaltung der Verkaufsfläche übereinstimmen. Licht ist ein wesentlicher Faktor zur Führung der Kunden.

Foto: Oktalite

Warum nicht Rollis, innovative Rollatoren oder andere Hilfsmittel anstelle von T-Shirts von der Decke hängen lassen? Innovatives Design begegnet „Silver Agern“ heute nicht nur bei Nike in Paris, sondern überall. Diese Präsentationsidee eines modernen Warenträgersystems passt ebenso in ein Gesundheitshaus!
Solche Wow-Effekte sorgen zusammen mit einem gelungenen Gesamtambiente für einen unverwechselbaren Auftritt.

Foto: Nike

Das hat Hand und Fuß

Das hat Hand und Fuß

Björn Dambacher hat sich in Esslingen mit „Fusswerk“ abseits der City selbstständig gemacht

„Ich will zeigen, dass Orthopädie-schuhtechnik auch modern gehen kann.“
Björn Dambacher (Fotos: von Varendorff)

Das Kümmern um die Füße hat in der Familie Dambacher Tradition. Schon der Großonkel von Björn Dambacher war selbstständiger Schuhmacher in Fellbach-Oeffingen. Der Vater hatte fast 40 Jahre in Stuttgart-Mitte sein Ladenlokal als Schuhmachermeister und saß der Innung als Obermeister vor. Jetzt folgt der 46-jährige den Fußstapfen seiner Vorfahren und verbindet das Handwerk mit Gesundheit. Als Orthopädieschuhtechnikermeister und als „Postural- Orthesiologe“ kümmert er sich von Kopf bis Fuß um seine Patienten. Er hat sich in Esslingen in der neu entstandenen West-Stadt mit „Fusswerk“ niedergelassen. Die bewusst gewählte Grenzlage zur Innenstadt habe ganz besondere Vorteile.

Hell und klar strukturiert wird der Kunde in den drei Meter hohen Räumlichkeiten – lichte Höhe sind es sogar 4,20 Meter – empfangen. Ein kleiner Flur mit Geländer ist als Gang-Analyse-Areal durch weiß lasierte Seekiefer-Balken vom vorderen Verkaufsraum abgetrennt. Der Analyse-Gang endet rechter Hand in einer kleinen Anmess-Kabine. Die Fensterfronten sind ebenfalls raumhoch und sparsam bestückt. So blickt der Kunde durch die Schaufenster quasi ins eigene Wohnzimmer. „Transparenz ist mir wichtig“, sagt Björn Dambacher. Das spiegelt auch der Analyse-Raum wider. Hier können im vertraulichen Ambiente 3-D-Bodyscan-Analysen vorgenommen werden. „Als ,Posttural-Orthesiologe‘ kümmere ich mich darum, den Menschen als Ganzes wahrzunehmen.“ Muskuläre Dysbalancen, Fuß- und Gelenkschmerzen und Gelenkfehlstellungen hätten meistens ganz andere Ursachen als die scheinbar offensichtlichen.

Der Blick in eine Anmess-Kabine.

Prävention

Dambacher sieht sich nicht nur im Dienst der Kranken. „Mir ist auch der präventive Ansatz wichtig.“ Dabei deckt er mit seinem Portfolio viele unterschiedliche Bereiche ab. Dazu gehören neben Einlagen für Alltag und Sport, orthopädische Maßschuhe sowie die Versorgung des diabetischen Fußsyndroms oder rheumatischer Füße. Hinzu kommen die manuelle und elektronische Fußanalyse, Haltungs- und Bewegungsanalysen, Therapie- und Bequemschuhe, orthopädische Schuhzurichtungen, sowie Bandagen und Kompressionstherapie. Zum Kundenstamm zählen gleichermaßen Kinder wie Hochbetagte. Dazu addieren sich Sportlerversorgungen sowie Maßnahmen zur Leistungssteigerung und Prävention. Der 46jährige bringt dafür viel Erfahrung als Leiter eines Filialnetzes eines Sanitätshauses sowie als ehemaliger Entwicklungsleiter in der Industrie mit. Sein Knowhow und seine Arbeitserfahrung haben ihn zum überzeugten Netzwerker gemacht. „Ich bündle gern Fachwissen aus verschiedensten Richtungen.“ Sein Ziel: „Ich möchte mit meinem Job Menschen helfen, die Leiden haben, und sie ins Leben zurückbringen.“

Das „Fusswerk“ liegt in der neuen Weststadt in Esslingen. Zu den direkten Nachbarn zählen die Barmer Krankenkasse sowie zahlreiche Ärzte und Physiotherapeuten.

Das „Fusswerk“ liegt keineswegs mitten in Esslingens historischer Altstadt, sondern in der neuen Weststadt. Hier sind 600 Wohnungen mit bester Ausstattung entstanden. Zu den direkten Nachbarn des „Fusswerk“ zählen die Barmer Krankenkasse sowie zahlreiche Ärzte und Physiotherapeuten. Hinzu kommt die problemlose Anbindung an den ÖPNV. Auch das leidige Problem der Anfahrt und der Parkplatzverfügbarkeit stellt sich in der Weststadt im Gegensatz zum Stadtkern nicht. Nur 300 Meter entfernt liegt eine E-Ladestation. Seit Mitte 2018 liebäugelte Björn Dambacher mit dem Gedanken, sich selbstständig zu machen. „Natürlich durchdenke ich auch Eventualitäten“, sagt er, „aber schließlich bin ich das Risiko eingegangen.“ Mut, Umsicht und Weitsicht sind Fähigkeiten, um am Markt zu bestehen. „Ein neues Image war mir für den Sektor wichtig. Ich will zeigen, dass Orthopädieschuhtechnik auch modern gehen kann.“ So ist das Firmenlogo ein petrolfarben umrissener Fuß, der aussieht, als wollte er gleich in einem eleganten Pump schlüpfen. Im oberen linken Eck weist lediglich ein grün angerissenes Kreuz auf den Gesundheitsaspekt hin.

Shopdesign

Ein kleiner Flur mit Geländer ist als Gang-Analyse-Areal durch Seekiefer-Balken vom vorderen Verkaufsraum abgetrennt.

Für das Shopdesign zeichnet das Innenarchitektur-Büro Parkraum von Elke Park verantwortlich. Es soll dem Kunden die Kommunikation mit der Ware erleichtern und die Kompetenz von Fußwerk herausarbeiten. Dabei spielt das Licht eine wesentliche Rolle. Es leitet und lenkt den Kunden. Dambacher setzt auf effiziente LED-Technik in einem Leuchten-Design mit speziellen Reflektoren. Professionelle Visual Merchandising-Maßnahmen sprechen den Kunden beim Warten auf dem Lounge-Sofa sowie beim „Durchschlendern“ des Geschäfts an. Der Kunde soll zu keiner Zeit den Eindruck gewinnen, als „krank“ behandelt zu werden. Der Fokus der Präsentation liege auf dem Thema „Gesundheit“. Das gilt für die Möblierung ebenso wie für die Gestaltung des offenen Besprechungsbereiches, der mit Präsentationsbildschirm und Sesseln zum Austausch einlädt. Hier wird der interdisziplinäre Ansatz nicht nur propagiert, sondern gelebt.
Im Marketing beschreitet Dambacher die klassischen Wege mit Prospektmaterialien oder Zeitungswerbung. Doch sein Augenmerk gilt der digitalen Kommunikation auf Kanälen wie Facebook, Instagram und Co. Dabei informiert und unterhält er die Leserschaft und Abonnenten gleichermaßen. Der mehrfache Familienvater wählte seine Öffnungszeiten so, dass der Samstag hauptsächlich der Familie gehört. Wer Dysbalancen im Körperlichen ganzheitlich angeht, achtet auch auf die eigene Work-Life-Balance. „Ich denke, es ist hilfreich, sich nicht nur auf einen Blickwinkel zu fokussieren“, sagt Björn Dambacher.


Fit ins neue Jahrzehnt

Das Sanitätshaus Bauer in Wermelskirchen erstrahlt seit Herbst in neuem Glanz.

Keine halben Sachen: Nach dem letzten großen Umbau 2001 und mehreren kleineren Anpassungen in den Folgejahren landete Andreas Hannig im vergangenen Herbst den großen Wurf. Der Geschäftsführer des Sanitätshauses Reha Team Bauer modernisierte sein Stammhaus in Wermelskirchen von Grund auf. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Andreas Hannig, Geschäftsführer des Sani-tätshauses Reha Team Bauer. (Foto: Bauer)

Das Sanitätshaus Bauer empfängt seine Kunden in einer hellen und transparenten Atmosphäre. Strahlendes Weiß an den Wänden ersetzt den ehemals modernen leichten Gelb-Ton. „Wir haben außerdem den Laden komplett entkernt“, berichtet Andreas Hannig beim Rundgang durch das Geschäft. Dabei versetzte er unter anderem auch die Kassentheke, da sie eine gute Verkaufsfläche blockiert habe.

Interessant: Das Geschäft verfügt jetzt zwar über eine etwas kleinere Fläche als vor dem Umbau. Gleichwohl kann er sein Sortiment auf zusätzlichen Wandflächen großzügiger denn je präsentieren, freut sich Hannig und lobt die Zusammenarbeit mit dem verantwortlichen Innenarchitekturbüro Parkraum aus Stuttgart. Der Ladenbau lag in Händen von Ralf Kreft Projektmanagement aus Olsberg. Zudem setzt Hannig stärker auf Visual Merchandising-Maßnahmen als in der Vergangenheit. Großformatige Image-Motive werten die Produkte emotional auf und leiten die Blicke der Kunden durch das Sortiment. Als Mitglied der Sanitätshaus Aktuell AG wirbt Andreas Hannig außerdem aktiv mit dem Smiley der Gruppe. Im Drei-Wochen-Rhythmus werden die Schaufenster neu dekoriert und gestaltet. Nicht nur der Verkaufsraum, sondern auch die Kabinen präsentieren sich jetzt in einem modernen Ambiente. Türen ersetzen die ehemaligen Vorhänge. Ungewohnt: Eine Kabine ist mit einem Fußpflege-Stuhl anstelle der bewährten Liege ausgestattet. Es sei ein Test, berichtet Hannig. „Wir wollen sehen, ob das besser zu unserer Abteilung passt und wie wir damit arbeiten können.“
Fast vier Wochen nahm die Runderneuerung in Anspruch. Dabei lief aber nicht nur der Reha-Betrieb weiter. Der ortsansässige Bäcker brachte den Unternehmer auf eine Idee: Er habe während des Umbaus einen Container vor dem Geschäft bezogen und daraus seine Backwaren verkauft, berichtet Hannig. Und warum solle dies nicht auch mit Bandagen und Kompressionsstrümpfen gehen? Hannig mietete für 1.200 Euro einen Container – und versorgte seine Kunden drei Wochen lang in einer 18 qm großen „Kabine“. Außerdem nutzte er für die Übergangszeit die Fläche der direkt an das Sanitätshaus angrenzenden Verwaltung.

Vorbereitet auf die Digitalisierung

Im Zuge des neuen Auftritts entschied sich Andreas Hannig für die Einführung des berührungslosen Mess-Systems „Medi vision“. Er steht der Digitalisierung der Geschäftsprozesse grundsätzlich offen gegenüber. Daher legte er Wert darauf, dass ihn die neue Elektroinstallation und Verkabelung in Zukunft nicht beschränkt, sondern ihm alle Möglichkeiten lässt, bei Bedarf digitale Tools wie z.B. Displays in den Laden zu integrieren.
Auch im Internet präsentiert sich der Sanitätsfachhändler auf der Höhe der Zeit. Interessenten und Kunden gewinnen bei einer „360 Grad Panoramatour“ auf der Webseite einen ersten Eindruck von den Räumlichkeiten. Unter „Google My Business“ stellt Andreas Hannig sein Haus ebenso mit Text und Bild vor.
Der gelernte Orthopädiemechaniker-Meister Andreas Hannig übernahm seinen Betrieb vor rund 20 Jahren. Bis auf die Orthopädieschuhtechnik deckt er in Wermelskirchen alle Versorgungsbereiche ab. Seit dem Jahr 2009 betreibt er zusätzlich eine Filiale in Bergisch-Gladbach, die sich ausschließlich um Rehatechnik kümmert. Die Rehatechnik bildet folglich mit einem Umsatzanteil von über 50 Prozent die wichtigste Säule des Unternehmens, das insgesamt 25 Mitarbeiter beschäftigt.
Wie der Markt wachse auch das Sanitätshaus Reha Team Bauer kontinuierlich. Dabei sieht sich Andreas Hannig für die Zukunft gut gerüstet. Der Fachkräftemangel stelle aktuell kein Problem dar. „Viele Mitarbeiter sind schon lange bei uns. Und wir haben in den letzten Jahren gute Leute gefunden.“ Nach dem Umbau ist Andreas Hannig daher überzeugt. „Für die nächsten zehn Jahre sind wir jetzt wieder ganz gut aufgestellt.“ TK


Gewinner des Leonardo Awards

Herzlichen Glückwunsch!

Am 28. September sind in Düsseldorf die Leonardo Awards
in mehreren Kategorien vergeben worden.

Im Rahmen einer Gala-Veranstaltung mit über 130 Gästen sind am 28. September 2018 die Leonardo Awards verliehen worden. Damit werden alle zwei Jahre Sanitätsfachhändler für ihre Marketing- und Kommunikationsmaßnahmen ausgezeichnet. Dabei standen Innovationskraft, Eigenständigkeit, konzeptionelle Geradlinigkeit Nachvollziehbarkeit und die Professionalität der Umsetzung im Fokus.

Die Jury verlieh in diesem Jahr Leo-nardo Awards in folgenden Kategorien:

Bester Kundenservice: Mobiles Sanitätshaus Anja Lenz

Nach vielen Jahren in Krankenhäusern, Arztpraxen und bei Pflegediensten machte sich Anja Lenz mit einer Außendiensttätigkeit selbständig. Sie wohnte in einer ländlichen Region und erfuhr bei der Betreuung der älteren Menschen, dass es für sie schwer sei, die nächstgelegenen Sanitätshäuser zu erreichen – die Idee zum mobilen Sanitätshaus war geboren. Ein Anruf genügt, und Anja Lenz kommt mit den benötigten Artikeln ins Haus. Über Werbetafeln, Fahrzeug-Beklebungen oder Social Media-Aktivitäten macht sie auf ihren Service aufmerksam. So ist es ihr gelungen, ihren festen Kundenstamm stetig zu erweitern, nicht zuletzt durch den kundenfreundlichen Service. Das mobile Sanitätshaus besucht seine Kunden ohne Fahrtkostenzuschlag und auch nach 20.00 Uhr.

Die weiteren nominierten Unternehmen waren:
■ Hempel GesundheitsPartnerBerlin
■ Mediteam – Hallstadt
■ Medrob – Friedberg
■ Orthopädie-Technik Scharpenberg – Rostock
■ Sanitätshaus Haas – Estenfeld

DIE JURY-MITGLIEDER

Die Jury des Leonardo Awards setzt sich zusammen aus Vertretern der In-dustrie, von Verbundgruppen und Mes-severanstaltern sowie aus Verlagen und Agenturen: Bischoff & Bischoff, Hermann Bock, Bosch + Sohn, EGROH, Essity Germany, Landesinnung Bayern für Orthopädie-Schuhtechniker, Medi, Messe Kassel, Noventi HealthCare (Geschäftsbereich azh), Ofa Bamberg, ORTHEG, Ossenberg, RSR Reha-Ser-vice-Ring, Sporlastic, Verlag Sternefeld (GesundheitsProfi), Werkmeister, AVR Agentur für Werbung und Produktion

Das Ambiente passte zum Anlass: In diesem Jahr wurden die Leonardo Awards während einer Gala im Rheingoldsaal der Rheinterras-sen in Düsseldorf verliehen.

Digitales Marketing: Sanitätshaus Keil

Das Sanitätshaus Keil hat sich ein modernes Erscheinungsbild verliehen sowie eine Werbekampagne zur Co-Marke „Sensivus“ entwickelt. Seit März dieses Jahres arbeitet das Team mit viel Engagement an diesem Projekt. So entwickelte es zum einen ein Strategiebuch für die interne Kommunikation und Plakate sowie Prospekte. Zum anderen brachte das Team einen neuen Webseiten-Entwurf für die externe Kommunikation und eine Facebook-Kampagne auf den Weg, um das stationäre Geschäft mit analogen und digitalen Medien zu unterstützen. Dabei sind die Mitarbeiter stark einbezogen – die Identifizierung mit dem Unternehmen steht im Fokus. Dazu diente vor allem das Strategiebuch, das eine klare und transparente Weitergabe der Zielsetzung an die Mitarbeiter ermöglicht. Die Begeisterung der Mitarbeiter über den neuen Unternehmensauftritt zeigt sich auch in einer gestärkten Kundenbindung und bei der Gewinnung von Neukunden.

Die weiteren nominierten Unternehmen waren:

■ Maisch Orthopädie Technik Zent-rum Wieblingen – Heidelberg
■ Medi-Center Mittelrhein-Koblenz
■ Orthopädie Manufaktur Schad Lorenz – Füssen
■ Sanitätshaus Fürst – Passau
■ Stinus Orthopädie – Achern
■ Sanitätshaus Seeger hilft – Berlin
■ Sanitätshaus Glotz – Gerlingen
■ Winkels – Haltern am See

Bestes Kundenbindungsprogramm: Aspacher & Klotzbücher

Unter dem Motto „Aktiv für Ihre Gesundheit“ ist das Team von Aspacher & Klotzbücher mit Begeisterung für die Kunden da. Das umfassende Sortiment spricht eine breite Zielgruppe an. Damit jede Zielgruppe individuell angesprochen werden kann, nutzt das Unternehmen seinen Slogan für Maßnahmen zur Kundenbindung, umgesetzt durch imageorientierte Events. In einem Zeitraum von acht Monaten realisierte Aspacher & Klotzbücher drei große Events und ein Kundenmailing mit Bonuskarte. Vom Apfelmarkt im Oktober mit Schlepper-Treffen über ein Festzelt unter dem Motto Alpenglühen bis zum Maitreff mit den Trends rund um die Gesundheit – alle Events begeisterten das Publikum. Ein großes Kundenmailing mit Bonuskarte sorgte ab Dezember für zusätzliche Umsätze. Die Werbemaßnahmen zeigen sich vielseitig: von Flyern über Social-Media-Aktivitäten bis zu Zeitungsanzeigen. Der Erfolg gibt Aspacher & Klotzbücher Recht, denn die imageorientierten Events entwickelten sich über die Jahre zum wichtigsten Marketinginstrument des Unternehmens.

Die weiteren nominierten Unternehmen waren:

■ Medizintechnik & Sanitätshaus Harald Kröger – Massen-Niederlausitz
■ Medrob – Friedberg
■ Sanitätshaus Augustin –Thum/Erzgebirge
■ Sanitätshaus Ludwigslust –Ludwigslust
■ Seifert Technische Orthopädie –Bad Krozingen

Beste Raumgestaltung: Sanitätshaus Göldner

Das Sanitätshaus Göldner ist organisch gewachsen und veränderte seine Abläufe. Im Zuge dessen wurde HANDEL von 2015 bis 2017 ein Neubau konzipiert. Das Ziel bestand u.a. darin, bestehende Kunden neu zu empfangen und mehr Kunden anzusprechen. Ziel war es, für die wartenden Ange-hörigen der Kunden Wartezonen zu schaffen, die ein angenehmes Verweilen ermöglichen.
Die Fachdisziplinen Sanitätshaus, Orthopädie- und Rehabilitationstechnik sowie Care verfügen jetzt über großzügige Warte- und Beratungszonen. Die akustisch optimierten Diskretionsbereiche sowie geschlossene Kabinen gepaart mit organischen Materialien und emotionalen Bildern erzeugen eine Wohlfühlatmosphäre. Die zeitgemäße Kundenansprache in bayerisch gemütlicher, aber doch moderner Atmosphäre, ist abgestimmt auf eine ländlich geprägte Struktur. Der Erfolg ist spürbar: steigende Rezeptzahlen, Modernisierung der Marke Göldner, visuelle Präsentation der Sortimentsbereiche, mehr Kundenkontakte pro Tag und ein deutlich erhöhter Freiverkaufsanteil.

Die weiteren nominierten Unternehmen waren:
■ Gesundheitszentrum Greifswald –Greifswald
■ Hartlieb – Göppingen
■ Hempel GesundheitsPartner –Berlin
■ Klindwort Sanitätshaus & Orthopä-dietechnik – Bad Schwartau
■ Medi-Center Mittelrhein –Koblenz
■ Sanitätshaus am Goldenen Reiter – Dresden
■ Sanitätshaus Sippl – Neumarkt in der Oberpfalz
■ SaXcare Chemnitz & SaXcare PED – Chemnitz
■ SC Sanitätshaus

In der Kategorie My Way wurden zwei Unternehmen ausgezeichnet:

My Way: Medi-Center Mittelrhein
Das Medi-Center Mittelrhein hat im Juli 2017 ein ehemaliges Musterhaus zu einem barrierefreien Wohnraum umgebaut. Dieses ist mit zahlreichen technischen Hilfsmitteln ausgestattet, die es Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt oder pflegebedürftig sind, ermöglichen, so lange wie möglich zu Hause autonom zu wohnen. Dieses für Rheinland-Pfalz einmalige Projekt erfährt durch Flyer und Fernseh- und Zeitungsbeiträge, aber auch Werbemittel von der Hausbroschüre bis zu Stofftaschen sowie die Homepage mit virtuellem 360°-Rundgang sehr viel positive Resonanz. Das Medi-Haus ist eine Anlaufstelle zur Beratung sowie einer Plattform des Informations- und Erfahrungsaustausches über die Versorgung mit technischen Hilfsmitteln geworden. Die Hilfsmittelpräsentation ist erlebbar und authentisch. Kunden können Hilfsmittel ausprobieren und testen. Die Bekanntheit des Medi-Hauses stieg im ersten Jahr stetig.

My Way: Sanitätshaus Augustin
Musik ist die beste Medizin – ein ungewöhnlicher Slogan für ein Sanitätshaus. Jedoch nicht für das Sanitätshaus Augustin in Thum im Erzgebirge. Geschäftsführer Jens Schmiedel und seinen Sohn Paul verbindet die Musik mit vielen Patienten. Seit über zehn Jahren musizieren sie in ihrer Freizeit in Alters- und Pflegeheimen. Daher wissen sie genau, mit welcher Musik man Patienten bei unterschiedlichen Krankheitsbildern mit speziellen Liedern steuern und beeinflussen kann. Studien zeigten u.a., wie geschädigte Hirnregionen von Alzheimer-Patienten mit Musik aktiviert werden können. Zusammen mit einem Sounddesigner entwickelten sie das Projekt 3D-Audio mit einem speziell angepassten Content. Spezielle Soundboards wurden in einem neu gegründeten erzgebirgischen Netzwerk entwickelt und bringen die Patienten in eine Klangwelt, als würden die Musikanten Paul und Jens Schmiedel direkt zwischen den Patienten sitzen. Töne entwickeln Gefühle und rufen Bilder hervor. Die Patienten finden zu einer inneren Zufriedenheit und Entspannung. Das beeinflusst ihr Befinden positiv. In mehreren Einrichtungen erzielten die Musiker überaus positive Resonanz. Im Herbst 2018 wird „3D-Audio“ für Alten- und Pflegeheime auf den Markt kommen.

Next Generation: Sanitätshaus Arnold
In den 90er-Jahren dachte Reinhold Arnold erstmals daran sein Sanitätshaus Arnold in Leonberg an seine Kinder zu übergeben. Die Idee scheiterte mehrmals. Die letzte Chance für das Sanitätshaus Arnold: ein Verkauf an Oliver Wessels. Ihm war es sehr wichtig, dass die alten Werte, für die das Sanitätshaus Arnold Jahrzehnte stand, wieder gelebt werden. Mit seiner Ehefrau und Reinhold Arnold schlug er einen neuen Weg ein. In den ersten Jahren kämpften sie mit Altlasten. Doch nach und nach aber gewannen sie alte Kunden und Geschäftspartner zurück, denn die Kunden nahmen die Veränderungen sehr positiv auf. Seit 2016 geht es bergauf: Am Standort Leonberg hat das Venen- und Lymphzentrum enormen Zulauf. Die Orthopädie freut sich über viele alte, aber auch neue Kunden. Ein Orthopädie-Schuhtechnik-Betrieb wurde angegliedert, das Hauptgeschäft Leonberg erstrahlt in neuem Glanz. Mit familiärer Hilfe wurde renoviert, umgebaut und neue Ideen umgesetzt. Mit vereinten Kräften wurde die Vision von Reinhold Arnold und Oliver Wessels zukunftsorientiert umgesetzt. „Next Generation“ betrifft nicht nur Familie, sondern kann auch andere Wege gehen.

Newcomer: Sanitätshaus Ludwigslust
Inhaber Robér Balmer ist mit seinem Sanitätshaus Ludwigslust ein Senkrechtstarter. Mit einer Präsentation auf 180 Quadratmetern bietet er seinen Kunden alles, was ein klassisches Sanitätshaus zu bieten hat. Von Reha-Hilfsmitteln über Bandagen, Kompressionsstrümpfe, Inkontinenzprodukte, Pflegehilfsmittel, Einlagen bis hin zu orthopädischen Versorgungen. Kunden können mit dem mobilen 24h-Service zu Hause, im Pflegeheim oder in der Klinik versorgt werden. Angeschlossen ist ein 200 Quadratmeter großes Lager, um einen schnellen Zugriff auf weitere Artikel zu garantieren. Aber nicht nur die Präsentation beeindruckt, sondern auch das Engagement des Teams, das mit viel Herzblut für die Kunden da ist. Die Unternehmensphilosophie ist geprägt vom Grundsatz: Hier arbeiten Menschen für Menschen.


OT World 06/18

Wohlfühlen – auch in der Kabine

Wie kann der Ladenbau den Verkauf unterstützen?
Der Ladenbaupavillon auf der OTWorld lieferte Anregungen.

Mehrere Vorschläge für Schaufenster, diverse Innenraummöbel und Kabinen: Der Ladenbaupavillon auf der OTWorld in Leipzig zeigte beispielhaft, wie eine moderne Sanitätshausfläche in der Praxis aussehen könnte. Gestaltet wurde er zusammen mit dem Innenarchitekturbüro Parkraum in Kooperation mit mehreren Partnern. GP hat sich vor Ort umgesehen.

Innenarchitektin Elke Park verfolgt mit einer Ladeneinrichtung ein konkretes Ziel: „Wir rücken das Verkaufen in den Mittelpunkt.“ Dafür müssen sich die Kunden im Geschäft wohlfühlen. Zudem setzt Elke Park auf die Möglichkeiten der Digitalisierung. Nicht nur an den Wänden, sondern auch an Möbeln sind Bildschirme zur begleitenden Information der Kunden angebracht – beim Thema Mobilität selbstverständlich in der Höhe von Aktivrollstuhlfahrern. Auch der gezielte Einsatz von Duft kann die Aufenthaltsqualität unterstützen.
Nach der Messe zieht Elke Park ein positives Fazit. „Es interessierten sich mehr Entscheider für den Ladenbaupavillon als noch vor zwei Jahren. Dadurch ist die Qualität der Gespräche gestiegen.“

Mehrere Kissen, Bücher, ein florales Gesteck, ein Läufer – wie in einem Concept Store. Ein solches Merchandising-Arrangement eignet sich bestens, um die Aufmerksamkeit der Kunden auf Randsortimente, wie etwa Stöcke, zu lenken. Der gezielte Einsatz von Lichtspots unterstützt die Präsentation.